Wenn der Strand aus Lava ist…(10.03.16)

Mein erster Ausflug zum  Black Beach Reynisfjara

Heute habe ich den Nachmittag frei und nach Stunden voller Regen hat sich endlich die Sonne ihren Weg durch die Wolken gebahnt. Ich befinde, dass es an der Zeit ist die Gegend ein wenig zu erkunden. Nur kurze Zeit später sitze ich daher im Auto, auf dem Weg zum Black Beach, genauer gesagt zu dem Teil der sich Reynisfjara nennt. Nur wenige Minuten später, die ich aufgrund der Landschaft mit ihren noch schneebedeckten Bergen und den kleinen Flüssen, die sich durch die Weiten der Felder ziehen, staunend und sehr langsam fahrend verbringe, liegt mein Ziel vor mir. Ich parke das Auto auf dem dafür vorgesehenen Parkplatz und die vielen Autos und Reisebusse verraten mir, dass ich hier nicht alleine bin. Gerade als ich aussteigen will, beginnt es zu hageln. Die Sonne die dabei jedoch immer noch am Himmel scheint, verrät mir, dass dieser Schauer nur von kurzer Dauer sein wird. Und so warte ich. Schließlich bin ich hier in Island.

Als nach nur wenigen Augenblicken tatsächlich alles vorüber ist, schnappe ich mir meine Kamera und gehe in Richtung Strand. Vor mir liegt das Meer und bricht in gewaltigen Wellen am Strand. Am schwarzen Strand.

Dieser Strand aus Lava ist definitv cool. Und so anders, als die weißen Traumstrände, die man aus Reiseführern, von Facebook oder von Instagram kennt.

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Die Menschen am Strand fotografieren was das Zeug hält und ich kann ihre Begeisterung für diesen Flecken Erde nur teilen. Mit der Höhle Halsanefshellir und den Nadelfelsen, die man von dieser Seite des Strandes nur teilweise zu sehen bekommt, erscheint die Natur hier einfach in einem ihrer schönsten Kleider. Ich knipse selbst ein paar Fotos und lasse den Strand auf mich wirken. Am anderen Ende, in leichten Nebel gehüllt, liegt die Halbinsel Dyrhólaey. Selbst den kleinen Leuchtturm, der sich an der Spitze befindet, kann ich von hier aus gut erkennen (siehe oberes Bild).

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Ich beobachte eine Weile die See und verstehe warum meine Gasteltern mich davor gewarnt haben, zu nah ans Wasser zu gehen. Die Wellen sind unberechenbar. Erscheinen sie in einem Moment fast gar nicht vorhanden zu sein, bricht im nächsten Moment eine riesige Welle am Ufer und erreicht einen Teil des Strandes zu dem, nur wenige Augenblicke zuvor, bei weiten kein Wasser hingelangt ist. Die Menschen, die die Warnungen an der Strandpromenade bewusst oder unbewusst überlesen haben, bekommen nasse Füße und hätte der leidenschaftliche Fotograf nicht so gute Reflexe gehabt, wäre sein Stativ jetzt Teil des Meeres.

So steh ich da und könnte noch stundenlang den Wellen zusehen. Doch so ganz allmählich wird mir kalt und der eisige Wind erinnert mich daran, dass es erst Mitte März ist. Auf meinem Weg zurück zum Auto werfe ich einen kleinen Blick auf das Black Beach-Restaurant, in dem man seinen Hunger und Durst stillen und gleichzeitig eine schöne Aussicht auf den Strand genießen kann. Die Preise schaue ich mir lieber nicht an, da ich beschließe, zumindest mal auf ein heißes Getränk vorbeizuschauen. Glücklich über meinen kleinen Nachmittagsausflug setze ich mich ins Auto, drehe die Heizung und das Radio auf und mache mich gut gelaunt auf den Weg zurück zur Farm.

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Dieser Black Beach macht seinem Namen auf jeden Fall alle Ehre und ist einen Besuch allemal wert! 🙂