Pack die Bikinihose ein…(23.03.16)

Mein Ausflug zum  „versteckten“ Naturpool Seljavallalaug…

Vor ein paar Tagen, während wir das Abendessen für die Gäste zubereiteten, erzählte mir mein Arbeitskollege Aron von diesem Pool, mit dem einfachen Namen Seljavallalaug, der versteckt und etwas abseits der Ringstraße, inmitten eines Canyons liegt und laut Beschreibung angenehm warm sein soll, wie ein Bad an kalten Tagen. Ein echter Geheimtipp und zudem zu jeder Jahreszeit sehr beliebt bei den  Einheimischen, ließ ich mich weiter aufklären. Die Wegbeschreibung, die Aron mir dann noch mit auf den Weg gab, klang für mich zwar eher wie die Anleitung für Das verrückte Labyrinth, aber ich versuchte mir diese so gut wie möglich einzuprägen. Nach der Arbeit erzählte ich Jana von der heißen Quelle in Poolform und wir beschlossen der Sache demnächst mal nachzugehen.

Es ist Ende März, die Außentemperatur liegt bei 5 Grad. Die Sonne kämpft schon den gesamten Vormittag mit den Wolken, ohne das es einen klaren Sieger gibt, als wir beschließen, dass die Zeit für einen Badeausflug gekommen ist. Jana und ich packen unsere Badesachen, versuchen noch einmal vergeblich eine gute Wegeschreibung im Internet zu finden, und machen uns dann auf den Weg zum Pool Seljavallalaug, der irgendwo zwischen Skogafoss und Seljafoss liegt.

Etwa fünf Minuten, nachdem wir den Wasserfall Skogafoss passiert haben, taucht am Straßenrand ein Schild mit der Aufschrift Seljavellir auf, das uns sagt dieser Wegabzweigung zu folgen. Am Ende einer etwas längeren Straße, sehen wir ein Parkplatz, auf dem erstaunlich viele Autos stehen. Die Holzhäuser und ein alter Pool, die Aron als Orientierungspunkte genannt hatte, sagen mir, dass wir hier richtig sind. Vor uns liegt die Schlucht.

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Zufrieden den Ort gefunden zu haben, begeben wir uns in den Canyon, noch etwas unsicher hier wirklich einen Pool zu finden. Nach einer kurzen Wanderung mit einem Touch von Abenteuer, taucht das Becken dann aber tatsächlich vor unseren Augen auf. Schmunzelnd stelle ich fest, dass ziemlich viele Menschen den versteckten Pool am heutigen Tag gefunden haben. Nur die wenigsten tummeln sich jedoch im Wasser. Mir gelingt es sogar ein Foto ohne Statisten zu schießen:

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Pünktlich zu unserer Ankunft hat sich die Sonne ihren Platz am Himmel erkämpft. In der kleinen Umkleidekabine ziehen wir uns um und dann ist es so weit. Lauwarmes Wasser umschließt mich, als ich mich in den Pool gleiten lasse. In den Beschreibungen klang das irgendwie wärmer. Dennoch ist es aufgrund der kalten Luft  durchaus angenehm und Jana und ich gönnen uns erstmal ein Bier in den Fluten.

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Begeistert stellen wir dann noch fest, dass das Wasser, das vom Felsen direkt in den Pool fließt, wirklich warm, ja fast schon richitg heiß ist. So genießen wir die wirklich atemberaubende Aussicht zwar dicht an den Felsen gekauert, aber glücklich. Bevor ich zurück in meine Klamotten schlüpfe, ziehe ich noch ein paar Bahnen. In dem Pool kann man also nicht nur relaxen, sondern auch wirklich schwimmen. Da der Pool von Freiwilligen gewartet wird, hängt eine kleine Spendenbox an der Außenwand des Poolhauses, in die ich ein paar Kronen werfe.

Anschließend sehen Jana und ich uns noch ein wenig die Schlucht an und sind fasziniert von der schönen Natur. Glücklich und zufrieden …und na gut ein wenig frierend …aber fest entschlossen im Sommer noch einmal hierher zu kommen, fahren wir zurück zur Farm.

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Mein Fazit: So geheim war der Geheimtipp dann doch nicht, aber ein Ausflug dorthin lohnt sich in jedem Fall. So oft badet man ja nicht in einem Naturpool, in einer Schlucht, Irgendwo im Nirgendwo!